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Zum dritten mal stecken wir jetzt schon in den Vorbereitungen für unseren Glühweinstand am Braunauer Christkindlmarkt. Unsere Ansprüche an unsere Rohstoffe sind dabei wohl etwas höher als bei vielen anderen. Aus der Region soll sein, je näher je besser und am besten aus biologischer Landwirtschaft. Beim Rotwein hatten wir ja nie viel Hoffnung etwas regionales zu bekommen, aber das unsere Wünsche auch bei Most und Apfelsaft so schwer zu erfüllen sind war doch etwas überraschend. In der Gemeinde Braunau konnten wir nur einen Bio-Bauern ausmachen, welcher Bio-Apfelsaft [1] verkauf und einen der Bio-Most [2] verkauft. Nachdem uns die Bio-Saftquelle letztes Jahr dann aufgrund zu geringer Ernte versiegt ist, haben wir beschlossen wir machen den Saft heuer selber.

Für die ca. 50 Liter die wir die letzten Jahre gebraucht haben, hätten die Äpfel bei einem unserer Mitglieder im Garten schon gereicht. Leider haben die Bäume aufgrund der großen Trockenheit im Sommer die Äpfel bereits im August kirschengroß abgeworfen. Klimaerwärmung lässt grüßen?

Doch so schnell geben wir nicht auf. Man sieht ja immer wieder Streuobstwiesen und einzelne Bäume die nicht abgeerntet werden und die Früchte ungenutzt verfaulen. Da muss sich doch was machen lassen. Und tatsächlich haben wir über die Regionalgruppe Braunau-Simbach des Vereins „Wir gemeinsam“ [3] eine nette Dame aus Julbach gefunden, welche uns die kaum genutzte Streuobstwiese rund um ihr Sacherl zur Verfügung stellte.

So rückten wir mitte Oktober  zu fünft aus um unseren eigenen Apfelsaft zu machen. Ein paar Eindrücke vom Sammeln sind in der Fotostrecke zu sehen. Nach gerade einmal einer Stunde hatten wir dann den Hänger auch schon voll.

Weiter gings nach Ranshofen zur Bandpresse der Obstpressgemeinschaft Ranshofen [4] um das ganze zu Versaften. Da das ganze bisher ohne irgend ein Problem abgelaufen war (sogar das Wetter hat gehalten trotz schlechter Vorhersage), musste ja irgendwann mal das erste Problem auftauchen. Damit sich die Schwebstoffe im Saft absetzten können, muss der frisch gepresste Saft eine Nacht lang in einem Fass ruhen. Ausserdem wird dieses Fass benötigt um den Saft von der Presse zum Pasteurisieren fahren zu können. Wir hatten geglaubt diese Fässer hätte die Obstpressgemeinschaft. Falsch gedacht. Diese Fässer, am besten verschließbar mit großem Deckel, sollte man selber mithaben. Da wir ohnehin relativ lange vor unserem Presstermin da waren, konnten wir auf die schnelle noch ein Fass auftreiben und auch die Obstpressgemeinschaft konnte uns mit einem Reservefass, und dem Hinweis dass dieses nicht immer verfügbar ist, weiter helfen. Danke dafür an dieser Stelle.

Nachdem wir nun wussten wie wir den Apfelsaft weiter transportieren können, ging es ans Pressen. Über die Einfüllluke wurde der Inhalt des Anhängers in die, der Presse vorgelagerte, Waschanlage geschaufelt. Dabei war wirklich beeindruckend wie schnell die Presse das Obst verarbeitet. Ich konnte kaum schnell genug schaufeln.

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10 Minuten nachdem wir begonnen haben und Obst in die Presse zu geben, war der Auffangbehälter auf der anderen Seite dann auch schon gefüllt mit 260 Liter frischem, fruchtig süßem Apfelsaft. Noch schnell umgepumpt in die vorher eilig herbeigeschaften Fässer und schon ging es weiter zum pasteurisieren.

Dort durfte der Saft nun über Nacht ruhen bevor er am nächsten Morgen auf 80°C erhitzt und in die Kunststoffbeutel abgefüllt wurde, damit er sicher bis zur nächsten Apfelernte haltbar wird. Auch wenn er so lange sicher nicht überleben wird ;).

Am Nachmittag konnten wir unseren Saft dann, noch schön warm, abholen. Auch dazu sollte man wieder passende Transportkisten/Behälter mit haben, denn die Beutel reagieren speziell wenn sie noch warm sind recht empfindlich auf scharfe Kanten. Ein Wäschekorb oder ein sauberer Mörtelkasten eignen sich hier gut. Alternativ kann man sich für einen Euro extra die Beutel auch gleich in einen wiederverwendbaren Überkarton einpacken lassen.

Alles in allem war es schön mal auszuprobieren, selber Apfelsaft zu machen und echt überraschend wie einfach und unkompliziert das geht. Vorrausgesetzt man hat ein Fass. 😉

In diesem Sinne freuen wir uns schon drauf wenn ihr am letzten Wochenende vor Weihnachten an unserem Stand vorbei kommt und das Ergebnis in Form unseres Apfelpunsch verkostet.

Wir sind am Christkindlmarkt [5] vom 17.12.2015 bis zum 20.12.2015 bzw. Donnerstag bis Sonntag vor Weihnachten.

Herbstliche Grüße
Euer Braunau mobil Team

 

[1] „Schaberlhof“, Ortner Josef, Untere Hofmark 70, 5282 Ranshofen
[2] Biohof Forster,
[3] Wir gmeinsam – Regionalgruppe Braunau-Simbach
[4] Zeitungsartikel über die Obstpressgemeinschaft
[5] Termine Christkindlmarkt Braunau

Apfelsaft made in „Dahoam“
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